TAG 2 DSTNCMP²⁴

AM 22. MAI 2024 VON WOLFGANG WEILER

Höhenflug & Tiefenrausch: Tag 2 BEIM DSTNCMP24

Höhepunkte der Moderation gab es bei den 16 Sessions am Vormittag zuhauf, das Erlebnisprogramm am Nachmittag profitierte von Wetterhighlights und der Abend fokussierte bei strahlendem Abendhimmel auf den "Tiefenrausch" von Joseph "Sepp" Möth. Der Winzer hatte den Teilnehmern und Teilnehmerinnen des DSTNCMP24, die es sich auf den Bierbänken zwischen den Reben gemütlich gemacht hatten, einige Geschichten aufzutischen. Auch die vom "Tiefenrausch", die vielleicht nur einem Weinbauchef einfallen kann, der für den Vorarlberger Wein jede Bresche schlägt.

Vorarlberg ist erst seit 25 Jahren wieder offizielles Weinbauangebiet in Österreich. Noch zu Beginn des 19. Jh. wurden im westlichstem Bundesland der Alpenrepublik fast 500 ha Wein angebaut, heute sind es noch knapp 20 ha. Fast 4 ha bewirtschaftet Vorarlbergs einziger Vollerwerbs-Winzer Sepp Möth.

Seine besten und ertragreichsten Weine wachsen in der Lage "Neu Amerika" am Bodenseeufer. Es sind die klassischen Müller-Thurgau-Trauben und der Grüne Veltliner, der als "Ländle Crü" an 35 Jahren alten Weinstöcken reift. Parade-Rebsorte des Betriebs ist der Welschriesling mit den für Vorarlberg typischen Geschmacksnoten nach Apfel und Birne. An Sommerabenden wird er in Bregenz gerne als Frizzante getrunken.

Einige Rebzeilen schirmen daneben am Fuße des Gebhardsbergs den beliebten Stadtheurigen vom Autoverkehr ab. Hierhin zog es die Teilnehmer:innen am Mittwoch zum traditionellen zweiten Abend des DestinationCamp.

MODERATIONSHIGHLIGHTS UND FREIZEIT-ERLEBNISSE UNTER SONNIGEM HIMMEL

Die Vormittage hatten die Teilnehmer:innen mit jeweils zwei zweistündigen Sessions in sieben Themensträngen und in der netzvitamineAKADEMIE deutlich gefordert. Es ging um die digitale und menschliche Transformation für ein besseres Tourismusmanagement, um Mülltrennung und Müllvermeidung, Ideen für neue Hotel- und Gastrokonzepte, Inszenierung von Räumen, die Zukunftssicherung der Destination, den Einsatz von KI in der Gästekommunikation, Innovationsmanagement im Unternehmen ebenso wie um die Orientierung am Gemeinwohl.


Die Moderatorinnen und Moderatoren lockten mit den unterschiedlichsten Techniken spannende Ergebnisse aus dem Wissensfundus und Erfahrungsschatz der Touristiker, Tourismusexperten, Berater und Plattformmanager jeglichen Geschlechts.


Besonderen Spaß hatten dabei die Teilnehmer:innen der Session Innovationsmanagement mit Eric Horster. Sie lernten, mit Tausenden von Legosteinchen und der Methode "Lego Serious Play" kreative Lösungsstrategien für anstehende Innovationsprozesse in ihrem Bereich zu modellieren.

ERLEBNISPROGRAMME FÜR WORKATION IN BREGENZ

Getreu dem Workation-Ansatz, den das DestinationCamp schon ein Jahr zuvor in Kufstein eingeführt hat, standen am Nachmittag verschiedene Erlebnisprogramme zur Wahl. Lediglich das Stand-up-Paddling war dem ungewissen Wetter zum Opfer gefallen. Die Ausflügler:innen zum Yak-Hof und die Teilnehmenden der Stadtführung profitierten vom unerwartet sonnigen Bodenseewetter.

AUCH EIN HÖHENFLUG? DER TIEFENRAUSCH.

Unerwartet sonnig und warm gestaltete sich auch der Abend im Stadtheurigen von Bregenz. Zwischen den Rebstöcken am südlichen Stadtrand liegt das Weingut Möth, als eine Art Kulttempel des Vorarlberger Weins. Mit wissenschaftlicher Unterstützung eines 20köpfigen Teams wagte sich der Winzer 2019 mit dem Projekt "Tiefenrausch" auf unerforschtes Terrain: "Wie wirkt sich der hohe Druck, die konstante Temperatur von vier Grad Celsius, die Dunkelheit auf den Möthwein aus?"

Am 15. Mai 2019 wurden je ein 1.000 Liter-Edelstahl-Fass des Jahrgangs 2018 Rot- und Weißwein auf dem Grund des Bodensees in 60 Meter Tiefe vertäut, an einem geheimen Ort und unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen. Nach 417 Tagen konnte der "Tiefenrausch ROT" und nach 472 Tagen der "Tiefenrausch Weiß" gehoben werden. Aus den Fässern wurden jeweils 1299 Flaschen abgefüllt, mit Kork und Wachs versiegelt, nummeriert und vom Winzer handsigniert. Sepp Möth:

Die völlige Abgeschiedenheit, das energetisch saubere Habitat und der immense Druck haben diesen Wein zu seiner verblüffenden Aromen-Intensivierung geführt.

AUTHENTISCHER UND FRÖHLICHER ABEND BEIM TIEFENRAUSCH-WINZER

Zugegeben - niemand hat den Tiefenrausch an diesem Abend gekostet: Mit 199 Euro pro Flasche im Hausverkauf hätte er dem DSTNCMP24-Event das Budget gesprengt. Tatsächlich haben erst die Bierbänke, das selbstgebackene Brot, Speck, Liptauer, Kren, süßsaure Gurken, Veltliner vom Fass und der klassische Müller-Thurgau den Abend zum authentischen Erlebnis gemacht.

Fotos von diesem TaG
CC-BY netzvitamine GmbH/ Johannes Leistner

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